Tanztheater Uraufführung
Premiere - Samstag, 19|03|2016 | 20.00Uhr | Volkstheater Rostock
Tanztheater von/mit der Tanzcompagnie am Volkstheater Rostock, Musikalische Neuarrangements: Jan Paul Werge
Max Reger bezeichnete sie als „Anfang und Ende aller Musik“. Mit den Werken Johann Sebastian Bachs und den musikalischen Interpretationen von Jan Paul Werge haben sich die ChoreografInnen der Tanzcompagnie zum wiederholten Mal auf eine tänzerische Suche begeben. Dabei wurde der Künstler und Musiker Bach als Person nicht erörtert, sondern nur die Thematik erfasst. Die Sinnlichkeit seiner Musik wirkte auf die Tänzerinnen und Tänzer in ihrer Funktion als Choreograf.
Alle acht ChoreografInnen haben ein eigenes, sehr persönliches Erzählmuster. Vor allem haben sie sich jedoch auf ihr ureigenstes Gefühl zur Bachschen Musik verlassen. Der Eine hat einfach angefangen sich zu bewegen, der Andere hatte sofort Gedanken oder sogar einen konkreten Plan dazu. Wäre das Gleiche auch zu anderer Musik entstanden? Die Kraft der Inszenierung entspringt aus der Musik, den damit verbundenen Bewegungsabläufen und -stationen. Was ist die Macht der Klänge? Musik kann unter anderem Schmerzen lindern, Erinnerungen wachrufen, psychische Barrieren überwinden und Kommunikation ermöglichen. Melodien, Harmonien und Rhythmik können uns berühren oder kalt lassen. Die Musik bedient uralte Mechanismen unserer Psyche und spielt dabei auf der Klaviatur der menschlichen Motivation. Bach führt manchen zurück in die Kindheit mit deren Erinnerungen, den anderen an einen Kriegsschauplatz, an dem er hoffentlich nie sein wird. Bach bringt den Einen zu Personen, die Leben beeinflusst haben, den Anderen auf einen Weg, den er nie nehmen wird. Bachs Biografie mit seinen Schaffens- und Identitätskrisen ist anregende Inspiration. Seine Musik ist geistlich für einige, ist pure Mathematik für andere, sie bietet aber auch das angenehme Gefühl der Sicherheit, des Vertrauens, der Liebe sowie des Friedens.